Der Caravan Industrie Verband Deutschland (kurz: CIVD) veröffentlicht monatlich die Zulassungsstatistiken der Wohnwagen und Wohnmobile in Deutschland. Das erste Quartal hat sich auch wieder zu Rekordhöhen aufgeschwungen und verspricht eine boomende Branche in der es immer weiter nach oben geht, aber ich denke, man muss da kurz drüber reflektieren…
Erstmal ist die Statistik indifferent, was Wohnmobile und Wohnwagen angeht. Wohnwagen sind deutlich im Minus. Wohnmobile hingegen weisen ein deutliches Plus gegenüber Vorjahr auf: satte +7,2% schlagen hier zu buche. Aber woher kommt das?
Wir haben in den letzten Jahren auf Seiten der Hersteller mit vielen Problemen gekämpft: hohe Nachfrage, schwierige Verfügbarkeit von Teilen und Chassis. Es war nicht möglich, die Nachfrage zeitnah zu bedienen. Lieferzeiten schnellten in die Höhe – genau so, wie die Preise auch. Das Ergebnis sehen wir jetzt. Teile sind verfügbar, Hersteller liefern Fahrzeuge aus, die schon lange bestellt sind und diese werden dann auch zugelassen.
Ist also die Zahl wirklich ein Rekord oder muss man sie besonders betrachten? Ich denke, dass muss man. Klar, an der Statistik ist erstmal nix zu rütteln. Neuzulassungen sind Neuzulassungen. Aber wo kommen sie her? Aus Bestellungen der Vergangenheit!
Um mir ein wirkliches Bild zu machen habe ich mir die Zahlen von Knaus Tabbert vorgenommen. Als börsennotiertes Unternehmen müssen sie Quartalsweise Zahlen veröffentliche und einer der „KPI’s“ (Key-Performance-Indicators) ist der Auftragsbestand in den Berichten ausgewiesen. Dieser lag vor Corona bei ca. 400TEUR. Er schnellte dann innerhalb von wenigen Quartalte auf schwindelerregende 1,2 Mrd. EUR. Das muss man sich ml vorstellen: die Auftragsbücher haben sich um den Faktor 3 gefüllt – innerhalb weniger Monate.
Jetzt schreiben wir 2024 – die Probleme der letzten Jahre sind Vergangenheit. Was passiert? Die Hersteller liefern Fahrzeuge schneller als geplant, das Angebot wird immer größer. Knaus Tabbert melder Rekordumsätze, der CIVD meldet Rekordzulasungen. Aber am Ende handelt es sich um bereits bestellte Fahrzeuge, denn nach dem aktuellen Bericht ist der Auftragsbestand auf 600TEUR gefallen. Immer noch höher, als vor Corona, aber nur noch die Hälfte von der Spitze.
Das ist eine sehr spannende Marktsituation – das Angebot überholt die Nachfrage quasi durch die Hintertür. Es besteht noch keine Gefahr für die Hersteller, aber es wird anders. Und das ist spannend für Euch, wenn Ihr ein neues Wohnmobil wollt. Ich freue mich drauf, Euch dabei unterstützen zu können. Wir werden bestimmt das beste Angebot auf dem Markt finden!
Meldet Euch, Euer Wolf-Steffen!

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